Neuigkeiten
Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke im Landkreis Lörrach
Erstelldatum20.06.2024
Inhalt der Homepage des Landratsamts Lörrach: https://www.loerrach-landkreis.de/de/Service-Verwaltung/Fachbereiche/Gesundheit/Tigermuecke
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wird seit Ende des 20. Jahrhunderts mit dem stetig zunehmenden internationalen Warenhandel weltweit verschleppt. Durch ihre Fähigkeit eine große Bandbreite natürlicher und künstlicher Wasseransammlungen zur Aufzucht ihrer Larven zu nutzen, kann sich die sehr anpassungsfähige Stechmückenart in neuen Gebieten schnell ansiedeln.
In Europa wurde die Asiatische Tigermücke 1990 in Italien eingeschleppt. Von hier aus breitete sich die Stechmückenart vor allem über den Personen- und Güterverkehr in weitere Länder aus und ist mittlerweile im Bereich des Mittelmeeres eine der häufigsten Stechmückenarten. In Deutschland wurde die Asiatische Tigermücke das erste Mal im Jahr 2007 an einer Autobahnraststätte in Baden-Württemberg entdeckt, wohin sie sehr wahrscheinlich als „blinder Passagier“ mit dem Reiserückverkehr aus Italien gelangte. Aufgrund des milden Klimas und der kurzen Einschleppungswege aus den großen Populationen in Südeuropa ist vor allem innerhalb der Oberrheinebene die Wahrscheinlichkeit am größten, dass es zur Ansiedelung und weiteren Ausbreitung der Stechmückenart in Deutschland kommt. So wurde im Sommer 2015 in Freiburg (Breisgau) in einer Kleingartenanlage die erste größere Ansiedelung der Asiatischen Tigermücke in Deutschland gefunden. Weitere Vorkommen wurden in den Folgejahren unter anderem in Heidelberg, Karlsruhe und 2017 auch in Lörrach entdeckt. Im Landkreis Lörrach gibt es schon bestätigte Tigermückenpopulationen in den Kommunen Lörrach, Bad-Bellingen, Schliengen, Grenzach-Wyhlen, Rheinfelden und Weil am Rhein.
Verdachtsfälle melden Sie bitte an das Sachgebiet Gesundheitsschutz, Tobias Lämmlin oder an Ihre Gemeinde.
Die Asiatische Tigermücke ist in den letzten Jahren verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Zum einen schränkt die Art durch ihr auch am hellen Tage sehr aggressives und ausdauerndes Stechverhalten die Lebensqualität ganz erheblich ein. Zum anderen besitzt sie auch die Fähigkeit, verschiedene für den Menschen relevante Krankheitserreger zu übertragen. Die Wahrscheinlichkeit, sich in Deutschland durch Stiche der Asiatischen Tigermücke mit einer dieser Krankheiten anzustecken ist derzeit noch sehr gering. Allerdings ist dies leider nicht ganz auszuschließen und die Wahrscheinlichkeit steigt, je wärmer die Sommermonate und je größer die Ansiedelungen der Asiatischen Tigermücke werden.
Da im Zuge des Klimawandels in unserer Region weiter mit steigenden Temperaturen zu rechnen ist, wird das Thema der Asiatischen Tigermücke ein Problem darstellen, dass uns wohl erhalten bleibt. Die Vermeidung von Brutstätten für die Stechmücken ist daher sehr wichtig für eine langfristige Kontrolle der Stechmückenpopulation. Die Entfernung von Brutstätten ist eine einfache und erfolgreiche Methode, die jeder privat mit wenig Aufwand auf seinem Gelände durchführen kann.
Um Stechmücken keine Brutstätten anzubieten, ist es immer ratsam auf Wasseransammlungen zu achten und diese präventiv zu vermeiden.
Mögliche Brutstätten sind generell stehende, kleine Wasseransammlungen: Regentonnen, Gießkannen, Topfuntersetzer, Schirmständer, offene stehende Rohre (Zäune), Eimer, Fressnapf, Kinderspielzeug, leere Teelichter, Kronkorken, Abfall, verstopfte Regenrinnen, Gullis, usw. Diese sollten soweit wie möglich entfernt, alle 3 Tage entleert werden oder regengeschützt gelagert werden. Bei Regentonnen sollte darauf geachtet werden, dass diese komplett dicht verschlossen oder noch mit einem Moskitonetz abgedichtet sind. Belebte Teiche (mit Fischen oder Molchen) und gechlorte Pools sind keine Brutstätten.
Als Mückenschutz empfehlen sich Mittel mit dem Wirkstoff „DEET“, der sich bei der gezielten Tigermückenabwehr dem Wirkstoff „Icaridin“ überlegen gezeigt hat. Antimückenmittel mit dem Wirkstoff "DEET" gibt es von allen den handelsüblichen Herstellern dieser Mittel. Es gibt auch Antimückenmittel die speziell für Kinder geeignet sind, hierbei sollten Sie sich von Ihrem Apotheker beraten lassen, was hier für Sie am besten geeignet ist.
Diese Mittel sollten auch auf Reisen in tropische- sowie subtropische-Regionen zur Standardausrüstung gehören. Doch aufgrund der klimawandelbedingten Ausbreitung von Viruserkrankungen wie beispielsweise Denguefieber, ist mittlerweile in den Sommermonaten auch in Italien, Spanien, Griechenland, dem Balkan sowie Süd-Frankreich eine Ansteckung möglich. Daher sollte auch in diesen Regionen ein Mückenschutz angewandt werden.
Sollten sie nach einer Reise in ein Risikogebiet oder tropische- sowie subtropische Regionen eine Fiebererkrankung bei sich feststellen, suchen Sie bitte Ihren Hausarzt auf. Weißen Sie Ihren behandelten Arzt unbedingt auf ihre vorherige Reise hin.
Ansprechpartner
Tobias Lämmlin
Biologischer Dienst; Trinkwasser, umweltbezogener Gesundheitsschutz, Tigermücke
Telefonnummer: Telefon: +49 7621 410-2737
Faxnummer: Fax: +49 7621 410-92737